Die Schrebitzer Chronik in Kurzfassung:
Der Name Schrebitz stammt aus dem Slawischen. Zur Ersterwähnung 1064 lautete der Name Burgwardo Serebez in Pago Deleminze. Aus Serebez wurde um 1361 Schrebecz, 1428 dann Schrewicz. Der Name erklärt sich aus dem altslawischen zrebe, zu tschechisch zribe, in russisch zerebecu gleichbedeutend mit junges Tier, junger Hengst, also Füllendorf, Hengstdorf oder Dorf der Pferdezüchter. Aus dieser Tatsache ist die Darstellung des Pferdes im Schrebitzer Wappen und im Siegel zu erklären. |
|
1064 | Die Mutter Heinrichs des IV., Kaiserin Agnes, schenkt 50 Hufen (1 sächsische Hube 19,92 ha (als Hufen auch = 12 ha) im Burgward Schrebitz dem Domkapitel zu Meißen. |
11.Jh. | Bau der ersten Kirche |
1127 | Burgwarte von Schrebitz an den 1. Markgrafen von Meißen kaiserlich verliehen |
1168 | Übergabe der Siedlung Schrebehz an das Kloster Seußlitz |
1539 | die Verkünder der Reformation ziehen durch die Gegend |
1546 | ein Gerichtsvogt wird durch das Kloster Seußlitz eingesetzt, er ist für 16 Ortschaften zuständig |
14./15. Jh. | Bau einer spätgotischen Kirche |
1597 | Befestigung des Kirchturmes |
1618 | Beginn des Dreißigjährigen Krieges |
1626 | die Pest wütet in Döbeln, Leisnig, Roßwein, Oschatz und Umgebung und fordert viele Opfer |
1632 | der kaiserliche Kroatenoberst Marcus Corpitz streifte brandschatzend und mordend durch die Gegend, Kirchen wurden abgebrochen, Menschen niedergesäbelt und Vieh davongetrieben |
1637 | die Pest von 1626 findet ihr Ende |
1641 | während des Dreißigjährigen Krieges war Schrebitz von Kämpfen verschont geblieben, die Abgaben an die Kriegsherren und wechselnde Besatzungen mit Plünderungen der Höfe trafen den Ort aber schwer |
1650 | Schrebitz feiert das 2. große Friedensfest, nachdem die letzten Feinde das Land verlassen haben |
1706 | während des II. Schlesischen Krieges von 1706 bis 1707 und im Siebenjährigen Krieg von 1756 - 1763 wurde Schrebitz erneut häufig von plündernden Truppen heimgesucht und von den jeweiligen Kriegsherren mit Tributen belegt |
1758 | erste Erwähnung eines königlichen Kalkofens |
1840 | mittlerweile gibt es in Schrebitz 3 Kalköfen |
1841 | Schrebitz erhält sein erstes Schulhaus welches am Eingang zum Friedhof stand |
1850 | das 2. Schulhaus wird eingeweiht (heute Ostrauer Straße Nr. 3, Dahlemann) |
1866 | preußische Husaren durchziehen die Gegend |
1884 | die Schmalspurbahnstrecke Döbeln - Mügeln wird eröffnet, Görlitz (damals Ortsteil von Schrebitz) und Schrebitz auf dem Bahnhofsberg, erhielten Bahnhöfe mit Verladegleisen und mehreren Nebengeleisen, dies brachte der Landwirtschaft, der Ziegelei und den Kalköfen einen wirtschaftlichen Vorteil |
1897 | das neue Schulhaus wird am 01.07. eingeweiht, heute beinhaltet das Hauptgebäude das Heimatmuseum |
1914/18 | der erste Weltkrieg war auch hier nicht spurlos vorübergegangen, die Inflation zu Beginn der 20er Jahre tat ihr Übriges, um so manch Erspartes zu vernichten |
1919 | am 18. November verunglückte auf der Bahnstrecke im Ortsteil Däbritz ein Zug, aus 8 Meter Höhe stürzten eine Lokomotive und mehrere Personenwagen in die Tiefe, 5 Menschen starben, 15 wurden schwer verletzt |
1931 | am Hauptgebäude der Schule wird ein Anbau für die landwirtschaftliche Gewerbeschule eingeweiht |
1937 | in Schrebitz und seinen Ortsteilen Däbritz, Görlitz und Döhlen gehen mittlerweile 36 Handwerker und Bauern ihrem Tagewerk nach |
1939/45 | Schrebitz bleibt im II. Weltkrieg von Kampfhandlungen verschont |
1945 | am 9. Mai kapituliert Deutschland, Schrebitz befindet sich in der Sowjetischen Besatzungszone, am 14.08.1945 wurde die KPD Ortsgruppe gegründet welcher 29 Einwohner beitraten |
1946 | Schrebitz zählt 1205 Einwohner, über die Hälfte sind Flüchtlinge und Aussiedler aus Schlesien, Ostpreußen und aus dem Sudetenland, es entstehen 25 neue Bauernwirtschaften, die Zwangswirtschaft wird zum beherrschenden Faktor, der Gemeinderat beschließt, nachdem bereits 1941 eine freiwillige Feuerwehr gegründet wurde, einen alten Opel zum Feuerwehrauto umzubauen |
1948 | eine Arztpraxis zieht in das Wohnhaus Uhlemann (später Landambulatorium) |
1949 | Gründung der DDR am 7. Oktober |
1953 | auf Grundlage des SED Beschlusses vom 12.07.1952 wird in Schrebitz eine LPG gegründet, viele Schrebitzer Bauern verlassen das Land, ihr Land wird in die LPG eingegliedert, die daheimgebliebenen Bauern werden zum Beitritt gezwungen |
1959 | ein Großbrand vernichtet die Ziegelei im Ortsteil Däbritz, auf dem Gelände steht heute der Jugendclub Schrebitz |
1960 | die LPG´s Schrebitz und Kiebitz werden am 16. Januar zur LPG "Erich Weinert" Schrebitz - Kiebitz vereint |
in den 60er Jahren begann der Wiederaufbau und die Beseitigung der Kriegsschäden, mehrere Gebäude konnten nicht mehr erhalten werden so z.B. die alte Brauerei(Freifläche hinter Wolfs Gut, Scheune Wolf (ein Teil des Vierseithofes Wolfs Gut), Wohnhaus Quente (an dieser Stelle befindet sich heute der Spielplatz), die alte Kaserne(ebenfalls Spielplatz), das Haus der Familie Klotzsch(auf dem Dorfplatz) und viele andere | |
1964 | die Kleinbahn stellt nach 80 Jahren den Betrieb ein, die Schienen werden abmontiert, noch heute sind das Bahnhofsgebäude(Wilsdorf) und die Trassenführung zu sehen, am Platz des Bahnhofes Görlitz stehen heute Eigenheime |
1970 | eine zentrale Wasserleitung wird in Schrebitz gebaut, 1979 wird sie fertig gestellt |
1975 | das neue Gerätehaus der Feuerwehr wird gebaut |
1986 | im Oktober wird ein Hochwasserschutzbecken in Däbritz fertiggestellt, um die Hochwassergefahr für Schrebitz zu bannen |
1989 | der 9. November brachte die Einheit der beiden deutschen Staaten |
1990 | erste Selbstständler wagen den Sprung in die Marktwirtschaft, Werkstatt Müller & Bräunig, Fuhrunternehmen Behnisch in Sömnitz, Hähnchenbraterei Hessel und Allianzvetretung Ostermeier |
1992 | im Sommer feiert das ganze Dorf das Schul- und Heimatfest zum 150jährigen Bestehen der Schule |
1996 | die große Scheune auf dem Gut Lorenz brennt nieder, Feuerwehren aus dem Landkreis kommen zu Hilfe, 2003 wird sie wieder aufgebaut |
1997 | im Dorf wird gebaut, die Ostrauer und die Bahnhofstraße werden grundhaft saniert, der Dorfplatz erhält sein heutiges Aussehen, die Erdkeller an der Gallschützer Straße werden verfüllt und gesichert, die Gallschützer Straße und die Gerichtsgasse erhalten neue Straßenbeläge, die Brücken im Ort werden saniert |
1999 | Schrebitz wird Ortsteil der Großgemeinde Ostrau |
2000 | die Schrebitzer Schule wird geschlossen, der komplett rekonstruierte Landgasthof Wolf wird wiedereröffnet, der Heimatverein Schrebitz beginnt in der ehemaligen Schule mit der Einrichtung der ersten Zimmer der Heimatstube |
2001 | die Heimatstube mit vorerst 5 Zimmern wird eröffnet |
2002 | die Freiwillige Feuerwehr Schrebitz feiert 225 Jahre Feuerlöschwesen in Schrebitz mit einer Fahnenweihe, einem Umzug der Feuerwehren aus dem Landkreis und der Partnerfeuerwehr aus Gallenbach, zu diesem Fest wird auch das sanierte Feuerwehrdepot übergeben, in welchem die Kameraden unzählige freiwillige Stunden geleistet haben |
2003 | der Jugendclub Schrebitz wird 10 Jahre |
2005 | mit vielen Gästen, befreundeten Vereinen und einem Umzug mitten im Sommer feiert der "Schrebitzer Carneval-Club" 50 Jahre Karnevalsbrauchtum in Schrebitz und sein 20jähriges Bestehen |
2007 | 10jähriges Jubiläum der Jugendfeuerwehr Schrebitz |